Im August 1954 fuhren die Weinkehlchen unter bewährter Führung nach Baiersbronn, wo sie in einer modernen Schule Aufnahme fanden. Es war ein dreiwöchiger Ferienaufenthalt, bei dem die Chorarbeit nicht zu kurz kommen sollte. Die Weinkehlchen standen nämlich vor neuen Aufgaben. Für das Weinlesefest war ein anspruchsvolles Programm, die Weinkantate, einzuüben. Darüber hinaus mussten die "ganz Neuen" in den Chor integriert werden. Natürlich gab es in dem Schwarzwaldkurort auch einige öffentliche Auftritte.

Absoluter Höhepunkt war ein Pfälzischer Abend in der Schwarzwaldhalle. Aus diesem Anlass waren eigens die Sängerin Trudel Mayer-Hofmeister, der Dichter und Schriftsteller Leopold Reitz und sein langjähriger Freund, der Bellemer Heiner, angereist. Die Pfälzer Weinkönigin Ingrid I. ließ es sich nicht nehmen, ihre Verpflichtungen in Kempten kurz zu unterbrechen, um an diesem Abend ebenfalls mitzuwirken zu können. Oberbürgermeister Edwin Hartmann und Beigeordneter Josef Suttor vertraten die Stadt Neustadt an der Weinstraße.

Die Weinkehlchen sangen auch einige Male im Freien. Bei einem Abendsingen war der Kinderchor vollständig "angetreten". Viele Kurgäste hatten sich angesammelt, um die Weinkehlchen miterleben zu können. Die Weinkehlchen sangen ihre Lieder und ein großer Beifall belohnte sie.