Am 25.7.1958 traten die Weinkehlchen eine mehrwöchige Reise nach Hechingen an. Vor ihrer Abfahrt sangen sie zum Abschied "Der Jäger aus Kurpfalz" und schnell ging es zum Bahnsteig, um dort den Sonderwagen zu besteigen. 7.06 Uhr, ein Pfiff, der Bahnhofsvorsteher gab freie Fahrt und schon ging es dem Ferienort entgegen.

Dort fanden die Weinkehlchen eine ideale Unterkunft in der Volksschule, einem Haus mit großen Schlafsälen, modernen Waschanlagen und vor allen Dingen einer gut ausgestatteten Küche. Die kleinen Sänger lernten Hechingen kennen, eine kleine Stadt unterhalb der geschichtsträchtigen Hohenzollernburg. Schon in den ersten Tagen wurde der Chor auf Vermittlung des Bürgermeisters, Herrn Bindereif, von Prinz Louis Ferdinand von Preußen, dessen Gemahlin Prinzessin Kyra und ihren sieben Kindern auf der Burg Hohenzollern, dem Stammschloss des Hauses, empfangen. Die Freude war natürlich riesengroß, der Besuch wurde zu einem Erlebnis. Im Schlosshof sang der Chor seine schönsten Lieder.

Prinz Louis Ferdinand war so begeistert, dass er Hans Moster eine seiner Kompositionen, die später von den Weinkehlchen in ihr Repertoire aufgenommen wurde, übergab. Selbstverständlich war es den Kindern und Begleitern auch vergönnt, das Schlossinnere zu besichtigen.

Ein "ehemaliges Weinkehlchen" erzählte: "Wir waren sehr erstaunt, als wir mit Filzpantoffeln ausgestattet wurden, damit die Böden geschont werden. Wir guckten uns an, denn bis dahin war uns das noch völlig fremd, sozusagen eine neue Erfahrung. Soweit der Vorrat reichte, wurden die Pantoffel über die Schuhe gestreift. Alles ging gut, nur das Laufen war etwas ungewohnt. Vom Schloss und seiner Ausstattung waren wir alle sehr angetan. Diese Erinnerung ist bis zum heutigen Tage haften geblieben."

Zwischen den Weinkehlchen und dem Haus Hohenzollern wurde ein freundschaftliches Band geknüpft und es sollte auch nicht die letzte Begegnung mit dem Chef des Hauses gewesen sein. Die beiden jüngsten Kinder des Prinzenpaares wurden als Ehrensänger in den Weinkehlchenchor aufgenommen. Die Tage vergingen rasch, und die Weinkehlchen wurden bei ihren Auftritten immer wieder mit Lob überschüttet. Der Abschied fiel allen schwer.

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