Zwei Jahrzehnte lang haben Hunderte gut ausgebildete Kinder vielen Menschen aus nah und fern mit ihrem Gesang Freude geschenkt, gleich ob unter freiem Himmel, in Konzertsälen, auf Schallplatte, im Rundfunk oder Fernsehen. Der Chor konnte sich einen exzellenten Ruf erwerben. Er wurde mit den höchsten Prädikaten ausgezeichnet. So wurden die Weinkehlchen beispielsweise "die besten Botschafter der Pfalz" genannt. Das runde Jubiläum musste gefeiert werden und wie nicht anders zu erwarten, bot der Saalbau zu diesem festlichen Anlass den äußeren Rahmen. Das schönste Geburtstagsgeschenk machte der Südwestfunk, der "Haussender" der Pfälzer Weinkehlchen, mit einem musikalisch hochstehenden Festkonzert. Als Solisten konnten Erika Köth und Gottlob Frick, zwei künstlerische Persönlichkeiten, gewonnen werden.

Der Saalbau war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Unter den Gästen befanden sich viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Eine besondere Note erhielt das Konzert durch die Anwesenheit von Prinz Louis Ferdinand von Preußen, der eigens zu diesem Festabend angereist war.

Der erste Teil des Programms leitete die Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre zum Märchen von der "Schönen Melusine" ein. Werke von Nikolai, Lortzing und Humperdink folgten. Im zweiten Teil sangen die beiden Solisten und die Weinkehlchen schöne Volksweisen. Die Weinkehlchen hatten darüber hinaus eine besondere Überraschung bereit, indem sie die Komposition von Prinz Louis Ferdinand "Der Abendsegen" uraufführten. Der Prinz hatte das Lied dem Chor eigens gewidmet. "Die Blümelein sie schlafen" wurde mit einem Solo der damals achtjährigen Elke Richter vorgetragen. Für das Publikum war die helle Kinderstimme ein besonderer Genuss. Ein von Herzen kommender und lang anhaltender Beifall war der Dank an alle, die dieses Festkonzert mitgestaltet hatten.

Es gab aber noch ein "Danach", denn das Weinkehlchenhaus erwartete noch eine Reihe von Gästen. Eingeladen war auch Prinz Louis Ferdinand. Von seinem Chauffeur ließ er den Wagen am Saalbau vorfahren. Liane Kloss und Hans Moster bat er darin Platz zu nehmen. Sie sollten ihm den Weg zeigen. Hans Moster saß seines Beinleidens wegen auf dem Beifahrersitz. Die Anspannung war von ihm gewichen und in dieser Gemütsfassung drehte er sich um und sagte: "So, Kaiserliche Hoheit, jetzt mache mer die Hack´ raus!" In Liane Kloss gewandt fragte Prinz Louis Ferdinand: "Was meinte der Herr Chorleiter eben?" Ihre Antwort: "Nach diesem schönen Abend wollen wir zum Ausklang noch etwas gemütlich zusammensein". Prinz Louis Ferdinand, der Pfälzischen Sprache nicht mächtig, nickte zustimmend und auf ging es in das Weinkehlchenhaus.

Die Weinkehlchen gestalteten auch das rogramm bei der Literarischen Weinstunde der Weinbruderschaft der Pfalz im Neustadter Saalbau mit. Leopold Reitz vollendete an diesem Tag sein 80. Lebensjahr. In Anerkennung seiner Verdienste um den Wein wurde ihm der Deutsche Weinkulturpreis mit der goldenen Traube überreicht.

Die Teilnahme am Winzerfestumzug war ebenso selbstverständlich für den Chor.

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