Peter Jansen war von 1973 bis 1988 Leiter des Mußbacher Männerchor und lernte in dieser Zeit Hans Moster kennen. Die Pfälzer Weinkehlchen traten in einer Reihe von Konzerten gemeisam auf. Nie dachte er aber daran, selbst einmal als Chorleiter der Weinkehlchen tätig zu sein. Auf Wunsch von Hans Moster arrangierte oder komponierte er einiges. Der Bitte von Hans Moster, die Weinkehlchen unter seine musikalische Obhut zu nehmen, konnte er nicht nachkommen. Andere Verpflichtungen machten es zu jener zeit nicht möglich und die Angelegenheit schien erledigt zu sein. Im Jahr 1982 kam Herr Ladicke als Vertreter des Fördervereins der Pfälzer Weinkehlchen auf ihn zu und bat um ein Gespräch. Auf die ausdrückliche Bitte von Peter Jansen nahm daran auch Josef Burckhardt, damals erster Vorsitzender des Mußbacher Männerchors, teil. Das Dreiergespräch hatte ein klares Ergebnis: Peter Jansen übernimmt ab sofort den Dirigentenstab der Pfälzer Weinkehlchen.

Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit erlebte Peter Jansen eine Überraschung. Notenmaterial für den Kinderchor war, wenn überhaupt, nur spärlich vorhanden. Der Musiker war erstaunt, ging aber der Sache sofort auf den Grund und befragte die Kinder nach der Arbeitsmethode von Hans Moster. Er fand heraus, dass dieser zumeist auf eine Schultafel den Text des Liedes schrieb, wobei er die Worte oder auch Silben auf Linien setzte, die jeweils der Tonhöhe entsprachen. Dies galt für alle Stimmen. Die Kinder freundeten sich sehr rasch mit dieser Singarbeit an und Hans Moster formte einen Chor mit dem er höchste Puplikumserfolge erzielte. Er wusste was er von "seinen" Kindern verlangen konnte und seine Wesensart trug dazu bei, dass der Chor seinem Dirigenten willig, ja begeistert folgte. Es wuchs ein Verhältnis, das die Liebe zum Lied in hohem Maße förderte. Immer wieder gab es neue Chorgenerationen, die auf die beschriebene Art unter Hans Moster lernten. Viele waren darunter, die noch nicht oder noch nicht lange in der Schule waren. Die Autoren haben etwas herumgehört. Die Angesprochenen erinnerten sich und bestätigten die angewandte Lernmethode. Gisela Weiß, als Weinkehlchen von Anfang an dabei, gab an, dass sie nur auf die Art und Weise gelernt und niemals nach Noten gesungen habe. Ernst Kochan, der Hauskomponist der Weinkehlchen, hatte z.B. bei der Weinkantate seine Partitur vollständig geschrieben, aber auch hier - so einige Ehemaligen - blieb Hans Moster bei seiner eigenen Methodik. Sollte er möglicherweise hie und da anders verfahren haben, so wären dies reine Ausnahmen.

Jeder Chorleiter hat seine eigenen Vorstellungen, die er musikalisch umsetzen möchte. So bemühte sich Peter Jansen im ersten Halbjahr seiner Tätigkeit um Notenmaterial. Um an seine frühere Arbeit anzuknüpfen, ließ er sich die zweiten und dritten Stimmen von Weinkehlchen vorsingen, um danach die Noten zu schreiben. Dazu Claudia Albrecht, geb. Hahn: "Im Jahr 1982 war ich, dem Chor bereits entwachsen, als Betreuerin mit im Ferienlager Kirchheimbolanden. Herrn Jansen sang ich des öfteren zweite und dritte Stimmen vor, die er in Noten festhielt. So entstanden für bestimmte Lieder, die früher unter der Leitung von Hans Moster gesungen wurden, komplette Partituren."

Insgesamt schrieb Jansen mehr als 40 Kompositionen und Bearbeitungen eigens für die Pfälzer Weinkehlchen. Der neue Chorleiter konnte an die Tradition der Weinkehlchen in hervorragender Weise anknüpfen. Er eilte von Erfolg zu Erfolg. So haben die Weinkehlchen unter anderem den Ersten Preis im SWF-Chorwettbewerb errungen.

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